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Verzeichnis der Texte zu den Bildern

 

Dr. Hildegard Krämer, September 1998

 

Versuch zu einem Mal-Werk

Annäherungen an die Bilder von Frank Hahn

 

Wer zum erstenmal in eine Ausstellung mit Werken von Frank Hahn kommt, wird, so vermute ich, vor allem anderen fasziniert sein von der Wirkungskraft der Farben in diesen Bildern. Große Flächen eines wahrlich "unbeschreiblichen" Grüns, das leuchtende Blau; ein sommerlich-hitziges Gelb, warme Braun- und Ockertöne, flirrendes Grau, irritierend-dunkles Violett . . . Die Landschaften, so formuliert es Frank Hahn selbst, die Landschaften, die sie in den Bildern sehen, gestalten die Farbe - nicht umgekehrt.

So scheinen zunächst die Farben der eigentliche Gegenstand seiner Bilder zu sein.

Wenn sie einmal Farbpostkarten oder auch Drucke von Frank Hahns Bildern betrachtet haben und gleichzeitig die Originale kennen, wird Ihnen der erstaunliche Unterschied deutlich: Die Photos, die Drucke, mögen sie technisch auch noch so aufwendig gefertigt sein, können nicht im entferntesten das wiedergeben, was die Originalbilder ausmacht: diese lebendige Farblichkeit, dieses "unwahrscheinliche" Leuchten, das die Räume, in denen Frank Hahns Bilder sich zeigen dürfen, mit einem einzigartigen Zauber erfüllt.

Interessanterweise assoziiert Frank Hahn seine Malerei gerne mit Gestaltungselementen aus dem Bereich der Musik: Er nennt seine Bilder "Farbkompositionen" - und das ist nicht nur im bildnerischen Sinne, sondern durchaus im musikalischen Sinne gemeint: Die meisten der Bilder sind durch einen "Farbklang" von zwei bis drei Farben bestimmt, er formt die Grundstimmung des Bildes. Durch die Beschränkung in der Farbwahl wirken die Bilder zwar intensiv farbig, aber niemals bunt.

Die Farben, die Farbschattierungen, die Nuancen des einen zugrundeliegenden Farbklangs werden innerhalb großzügiger Flächen zur Geltung gebracht, und diese Flächen wiederum werden zu jenen eindrucksvollen Farbkörpern komponiert, die die Hahnsche Bilderwelt kennzeichnen.

Seine Farb-Klang-Kompositionen verdanken sich einer Maltechnik, die Frank Hahn in den letzten Jahren immer weiter verfeinert hat. Sie sind Ergebnisse sorgfältiger, wissensgestützter Atelierarbeit. (... )

Der weitaus größte Teil des Hahnschen Werkes zeigt gegenständliche, durchaus naturalistische Landschaften. Daß Frank Hahn seine Farben durch Landschaften und nicht durch andere mögliche Formen gestaltet, verweist darauf, daß sich der Sinn seiner Malerei tatsächlich nicht in der reinen Farbkomposition erschöpft.

Frank Hahns Bilder, jedes einzelne, zeugen einerseits von einer geradezu körperlich spürbaren Lust am Malen, am farbigen Gestalten; aber sie zeugen zugleich - und das ist vielleicht das noch Tiefere, Ursprünglichere - von einer bewegenden Liebe zur Natur. In einer sehr frühen Stellungnahme zu seinen Bildern schreibt Frank Hahn einmal: "Ich versuche, die Oasen festzuhalten, die ich sehe; Oasen in einer weitgehend bereits zerstörten und zerstückelten Wirklichkeit . . . Ich möchte die stille, beruhigende Schönheit von Landschaften aufnehmen und wiedergeben."

 

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