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Verzeichnis der Texte zu den Bildern

 

Dr. Eberhard Caspary

Sep 1991

 

 

"Bilder aus den Siegauen" - in Aquarell, Acryl und Öl

Ausstellung bei der Dresdner Bank St.Augustin

 

Frank Hahn, 1952 in Toronto geboren, lebt seit langem an Rhein und Sieg. Seit seiner Schulzeit, wo er farbige Löschblätter mit Wasserfarben bemalte, hat ihn das Erlebnis der Farben nicht mehr losgelassen. Das Studium der Philosophie, der Pädagogik und der Mathematik hat ihn nicht aus dem Studio für Kunsterziehung ferngehalten.

Seit er 1984 in einer kleinen Einzelausstellung mit Tier- und Landschaftsaquarellen Erfolg hatte, erkannte Frank Hahn in der Malerei eine Lebensperspektive.

Frank Hahn bevorzugt gegenständliche Malerei. Er nennt seine Ausstellung "Bilder aus den Siegauen".

Mit seiner Wohnung im nördlichen Mülldorf ist er diesem bevorzugten Landschaftsmotiv auch räumlich nahe.

Die weiten Ebenen im Bereich der unteren Sieg bis zu ihrer Mündung in den Rhein gehören zu seinem Malrevier. Ihn reizen die häufigen Veränderungen der Auen durch den ansteigenden oder fallenden Wasserspiegel sowie der zurückbleibenden Seen.

Wiesen und Bäume, Wasser und Wege, Häuser und Masten sind die Elemente, aus denen sich in Aquarell und Acryl die Landschaft der Siegauen zusammenfügt. Die Landschaften sind menschenleer, aber zeigen mit Kunstbauten ihre Prägung durch den Menschen. 

Aber Frank Hahn ist kein Heimatmaler. Fotografische Treue der dargestellten Ansichten wird man vermissen. Häufig verändert er ein Motiv zugunsten der Formen und Farben. Die Stimmung eines Bildes ist sein Kriterium.

Die Skizzen vor Ort sind nur Anhalt. Erst im Atelier - oft nach langer Zeit - entscheidet er, wie das Bild werden soll. Er entscheidet über den Malgrund - Japanpapier, Graukarton, Sperrholz oder Leinwand - und über die Farbart - Aquarell oder Acryl, manchmal auch Öl - und natürlich über die Farben. 

Die Farben sind das Ausschlaggebende an Frank Hahns Bildern.

Mit Landschaft soll Farbe gestaltet werden – nicht umgekehrt! Manche Bildtitel verweisen darauf: "Flußlandschaft in Graurosa und Grün", "Hochwasser in Violett", "Flußlandschaft in Englischrot und Blau" usw. Meist wird im Atelier ein Farbklang von zwei bis drei Farben gemacht. Verwandte Komplementärkontraste bilden die Grundstruktur der meisten Farbklänge. Grün wird nicht mit seinem genauen Komplement Rot komponiert, sondern mit Violett und Orange, die beide Rot enthalten; ein Indigoblau wird nicht mit Orange, seiner eigentlichen Komplementärfarbe, sondern mit einem Englischrot, das nur noch einen Stich Orange hat, kombiniert - und dergleichen mehr. Durch diese Beschränkung wirken Frank Hahns Bilder zwar immer sehr farbintensiv, aber niemals bunt. 

Eine eigene Handschrift zeigen Frank Hahns Flächenbegrenzungen. Die Konturierungen betonen die Farbwirkungen der einzelnen Flächen. Das Plakative dieser Maltechnik wird aber gemildert durch die Weichzeichnung, gleichsam die Unschärfe der trennenden Begrenzungen. Die Tiefenwirkung der Bilder entsteht durch perspektivische Linien, ungleichmäßige Farbschattieruncen infolge der Wahl des Malgrundes, sowie der Malweise und die Zuweisung von Vorder-, Mittel- und Hintergrund durch die kompositorischen Bildelemente. Die Darstellung der Wasserflächen spielt hier eine entscheidende Rolle. 

Frank Hahns Bilder aus den Siegauen atmen Ruhe, Beschaulichkeit, Harmonie. Sie lassen Rückschlüsse zu auf die Persönlichkeit des Künstlers, seine eigene Seelenlage, die den Betrachter mitführt.

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